Adler Drogerie

Anzeige Adler Drogerie W. Oemisch, Westernstraße 6, 1909Westernstraße 6, Foto 2010

Die Geschichte der Adler Drogerie, in Wernigerode, beginnt im Haus Westernstraße 6 . Schon vor 1798 befand sich hier, in der Hausnummer 47, die Seifensiederei von Christian Friedrich Hildebrandt. Das Haus war ein Brauhaus, das heißt, dass die Besitzer oder Bewohner dieses Hause das Recht hatten Bier zu brauen. Zu den Vorzügen eines Bürgerhauses gehörte es, wenn es über eine Brau-Gerechtigkeit verfügte. Um 1800 gab es etwa 150 Brauhäuser in Wernigerode. Das Braurecht war nicht an Personen oder Familien, sondern an die Häuser selbst gebunden und war entscheidend von der Wasserversorgung abhängig. Das damalige Haus Westernstraße 47 ist allerdings in seinem ursprünglichen Bau heute nicht mehr zu sehen, da auch die ganze Nordseite der Westernstraße dem großen Stadtbrand von 1847 zum Opfer fiel. Später ist der Erbe, Hermann Hildebrandt, Besitzer der Seifenfabrik, die nach 1884 / 85 die Hausnummer Westernstraße 6 erhält. Mit seinem Bruder Otto Hildebrand betreibt er in dem Geschäft zusätzlich einen Materialhandel.
Am 15. Juli 1905 eröffnet Wilhelm Oemisch in diesem Geschäft die Adler Drogerie, in der er neben einer Lacke- und Drogenhandlung auch einen Handel mit Kolonialwaren führt. Die Räume hatte er von der Witwe Minna Hildebrand gemietet. 1911 erwirb Oemisch das Haus gegenüber, Westernstraße 7, käuflich und zeiht mit der Adler Drogerie in dieses Geschäft um. Auch hier betreibt er bis nach 1922 zusätzlich zum Drogeriegeschäft den Handel mit Kolonialwaren. In diesem Haus, ebenfalls ein Brauhaus, befand sich nach einem Adressbuch von 1789 die Färberei der Witwe. Joh. Andr. Büchting. 100 Jahre später, 1889, ist hier der Kolonialwarenhandel von Hermann Hollefreund ansässig.

Adler Drogerie W.Oemisch, Westernstraße 7

Anzeige Adler Drogerie W. Oemisch, Westernstraße 7, 1922Anzeige Adler Drogerie H. Hoffmann-Pinther, 1962

1934 verkauft Wilhelm Oemisch Haus und Geschäft an den Drogisten Helmuth Hoffmann-Pinter, welcher die Adler Drogerie unter gleichem Nahmen weiter führt, nach 1945 dann als HO Kommissionshandel. Am 1.7.1972 übernimmt seine Tochter Frau Hilde Hoffmann-Pinter zusammen mit ihrer Mutter das Geschäft. Nach der politischen Wende, ab Juni 1990, führt Frau Hilde Makollus, geb. Hoffmann-Pinter mit ihrem Ehemann Wolfgang das Geschäft wieder alsprivate Drogerie und sie kaufen von der HO das Warenlager zurück. Im Mai 1991 wird das Geschäft umgebaut und als „Parfümerie Hilde Makollus“ eröffnet. Anfangs noch mit einem kleinen Sortiment an Drogerieartikeln, später als reine Parfümerie.
Anfang 2001 zieht sich das Ehepaar Makollus aus dem Geschäft zurück, und verpachtet es an die Parfümerie Dörge aus Halberstadt. Von der Familie Dörge übernimmt dann letztlich, die bisher dort tätige Kosmetikerin, Frau Berit Grensemann, am 1.3.2007, den Pachtvertrag und führt das Geschäft nun unter dem Namen „Parfümerie de la Rôse“. Was hier allerdings seit dem Anfang der Adler Drogerie bis heute bestehen bleibt, ist eine durchgehend freundliche, zuvorkommende und kompetente Geschäftsführung und Bedienung.

Adler Drogerie H. Hoffmann-Pinther Ladenraum Parfümerie Hilde Makollus Parfümerie Hilde Makollus Parfümerie de la Rôse, Foto 2009



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